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Pflanzenvielfalt: Ginkgo
Foto: Birger Meierjohann

Ginkgo

Diese Baumart ist in vielerlei Hinsicht einmalig. Gingkopflanzen gab es bereits vor über 250 Millionen Jahren – zur Zeit der Dinosaurier – und entstanden damit 100 Millionen Jahren vor den ersten Laub- und Nadelbäumen. Heute gibt es nur noch eine Art des Ginkgos, den Ginkgo biloba.

Seine Verwandtschaftsverhältnisse sind außergewöhnlich. Der Gingko ist weder Laub- noch Nadelgehölz. Auf den ersten Blick sehen seine sehr charakteristischen, fächerartigen Blätter zwar aus wie typische Laubbaumblätter, tatsächlich steht er aber den Nadelbäumen näher und gehört wie sie zu den Nacktsamern. Letztlich bildet er eine eigene Klasse, deren einziger Vertreter er ist.

Der Gingko ist ein mächtiger Baum, der über 40 Meter Höhe erreichen kann. Er ist sommergrün, wirft seine Bätter also im Herbst ab. Allerdings als einer der letzten Bäume, zuvor lässt er sie noch in einem leuchtenden Gelb erstrahlen, was zu seiner weltweiten Verbreitung als Zier- und Straßenbaum zweifellos beigetragen hat. Wie auch seine außerordentliche Widerstandsfähigkeit, sowohl gegen Umweltverschmutzung als auch gegen Krankheitserreger und Fressfeinde. Praktisch alles an diesem Baum ist giftig für alles: Seine Blätter sind mit einer Schutzschicht überzogen, die gegen Pilze und Bakterien wirkt, giftige Substanzen in Holz, Blättern und Früchten schrecken Fressfeinde ab. Sie sind gleichzeitig von großem medizinischem Nutzen. Eine Vielzahl traditioneller und moderner Heilmittel wird aus Gingkoextrakten hergestellt. 

Der Name Gingko leitet sich von den chinesischen Schriftzeichen für „Silber“ („gin“) und „Aprikose“ („kyo“) ab, was auf die silbrig schimmernden Samenanlagen zurückzuführen ist. Als Tempelbaum wurde er schon vor über tausend Jahren in ganz Ostasien verbreitet. 1730 wurde er erstmals nach Europa gebracht. Als ältestes Exemplar in Europa gilt ein angeblich 1750 angepflanzter Gingko im Frankfurter Stadtteil Rödelheim – geradezu ein Jüngling, denn dieser Baum kann wohl über tausend Jahre alt werden. Inzwischen wird der Gingko auch in zahlreichen Zuchtformen kultiviert.

Ginkgo - Gingko biloba

Familie:
Gingkogewächse (Ginkgoaceae)
Heimat:
Südost-China (Chekiang)
Blütezeit:
März
Besonderheit:
Die zweigeteilten Blätter sind in de Pflanzenwelt einzigartig. Sie sind fächerförmig, in der Mitte eingekerbt und wachsen in Büscheln. Jedes Blatt ist unterschiedlich, abhängig von Wuchsort und Kraft des Baumes. Bei jungen Bäumen sind sie anders geformt als bei älteren.
Standort:
vor dem Wintergarten