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Tierart: Japanmakak
Foto: Andreas Heilgeist

Japanmakak

Von allen Affenarten leben die Japanmakaken am weitesten nördlich. Mit Ausnahme der Ryukyu-Inseln und Hokkaido sind sie über ganz Japan verbreitet. Im Norden der Hauptinsel Honshu gibt es im Winter Temperaturen von minus 25 Grad Celsius und meterhohen Schnee. In den Bergen nahe dem Wintersportort Nagano halten die Tiere sich dann stundenlang im warmen Wasser natürlicher Thermalquellen auf, die sonst von Menschen aufgesucht werden. Nachdem 1966 der erste Makak beim Wellness-Baden beobachtet wurde, haben nach und nach alle Gruppenmitglieder dieses Verhalten übernommen, es wurde und wird also tradiert. Solche Traditionsbildungen kennt man auch von anderen Japanmakaken-Gruppen: Seit 1952 beobachten Wissenschaftler die frei lebenden Affen auf der Insel Koshima. Dort begann 1953 das erst anderthalb Jahre alte Weibchen „Imo“ damit, von den Forschernausgelegte Süßkartoffeln in einem nahe gelegenen Bach zu waschen, um den anhaftenden Sand los zu werden. Zunächst ahmten ihre Mutter und Spielgefährten dieses Verhalten nach, 1962  hatten bereits 42 der 59 Gruppenmitglieder die Tradition übernommen. Die 17 Tiere, die dies nicht taten, waren alle 1953 bereits ausgewachsen, also scheinbar zu  „konservativ“, die neue Verhaltensweise auszuprobieren.

Japanmakak - Macaca fuscata

Systematik:
Meerkatzenverwandte, Altweltaffen
Lebensraum:
Subtropische Wälder bis Gebirgswälder
Verbreitung:
Japan
Nahrung:
Früchte, Samen, Blätter, Insekten
Fortpflanzung:
Ein Jungtier, circa 170 Tage Tragzeit
Sozialstruktur:
Gruppen aus 10 bis 160 Tieren
Bestand:
Nicht gefährdet
Besonderheit:
Gute Schwimmer, baden in heißen Quellen

Gefährdung

Die 1964 erstellte Rote Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat sich zur umfassendsten Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten entwickelt. In ihr sind mittlerweile über 40.000 Spezies gelistet und gibt Auskunft über deren Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und/oder Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen. Sie ist ein wichtiges Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt unserer Welt und ist zudem ein Instrument, um diese Vielfalt dauerhaft zu erhalten.